Traditionen und Brauchtum

Hier möchte wir euch einen kleinen Einblick in die Meirischen Traditionen und Bräuche geben die der Verein pflegt.

Das Maifeuer

In jedem Jahr findet in Meura am 30. April das Maifeuer (auch Hexenverbrennen) statt. Die Tradition dieser ganz spezielle Nacht, auch Walpurgisnacht genannt, reicht mehrere hundert Jahre zurück. Der Name leitet sich von der heiligen “Walburga” ab (auch Walpurga oder Walpurgis) ab, einer Äbtissin aus England (710-779), deren Gedenktag bis ins Mittelalter am Tag ihrer Heiligsprechung am 1. Mai gefeiert wurde. Die Walpurgisnacht war die Vigilfeier des Festes. In Vorbereitung des Festes bauen die Kirmesjungfern in mühevoller Handarbeit eine Hexe aus Stroh. Diese wird dann an der Spitze eines Fackelumzuges durch das Dorf gefahren und zum Heiratskarusell gebracht. Dort findet dann das Fest statt, bei dem man bis tief in die Nacht feiert.

Die Traditionskirmes

Die Kirmes, auch Kirchweih genannt, hat ihren Ursprung in dem alten Brauch an die Fertigstellung der Kirche im Dorf zu erinnern. Die Grundsteinlegung der Kirche in Meura erfolgte am 12. April 1728, der erste Gottesdienst fand bereit am 05. September 1728 im Kirchenschiff statt. Im Jahre 1731 war der Bau der Kirche dann vollendet. Über die Vorgängerkirche ist nichts bekannt. Die Dorfkirche in Meura ist im Bauernbarockstil erbaut. Interessant dabei ist auch, das aufgrund der hohen Qualität der damaligen Arbeiten noch heute die originalen Deckenmalereien zu sehen sind, es waren bisher keine Renovierungsarbeiten erforderlich. Die Kirmes wird jedes Jahr am letzten Juli Wochenende gefeiert und geht über 4 ganze Tage. In dieser Zeit werden die meisten Bräuche und Traditionen gepfegt. Einige davon möchte wir nun kurz vorstellen.

Die Kellner

Die zwei Kirmeskellner werden vor Beginn der Kirmes gewählt und es gilt als Auszeichnung unter den Kirmesburschen dieses Amt einmal begleitet zu haben. Während der Kirmes überwachen die beiden Kellner die Einhaltung der Bräuche und Traditionen. Beispielsweise müssen alle Kirmesjungfern und Kirmesburschen eine bestimmte Kleiderordnung, ähnlich einer Tracht, einhalten. Weiterhin sind die beiden Kellner verantwortlich für den reibungslosen Ablauf der Kirmes. Und wäre dies nicht genug, so müssen beide noch eine Kanne mit sich führen. Auch gehört der erste Tanz mit einer Kirmesjungfern immer den Kellnern.

Die Kirmeskanne

Die Tradition der Kanne reicht bis zu den handwerklichen Gebräuchen des Mittelalters zurück. Um dies auch weiterhin zu erhalten, führen beide Kirmeskeller eine Kanne mit sich. Im Laufe der Zeit wurden diese schon einige male erneuert und es existieren in Meura auch bis zu 80 Jahre alte Kirmeskannen aus alten Tagen. Während der gesamten Kirmes steht die Kanne symbolisch für Glück und Unglück, denn zum einen müssen die Kellner immer dafür sorgen das sie mit ausreichend Gerstensaft gefüllt ist. Zum anderen muss ein Kirmesbursche oder eine Kirmesjungfer bei Regelverstößen, wie die zum Beispiel die Kirmesplakete vergessen, die erneute Befüllung der Kanne aus eigener Tasche bezahlen. Als wäre das nicht genug, gibt es noch den alten Brauch der “Kanne stehlen”. Hierbei versucht ein Kirmesbursche oder eine Kimesjungfer den Kellnern die Kanne zu entwenden, damit diese die Kanne wieder auslösen müssen. Für diesen Brauch existiert ein überaus kompliziertes Regelwerk wann die Kanne entwendet werden darf und wann nicht, aber ab und an gelingt es einem aufmerksamen Kirmesburschen oder Kirmesjungfer doch einmal.

Die Kirmespredigt

Während dem laufendem Jahr erstellt der Kirmesverein eine Art Chronik mit wichtigen Ereignissen aus dem Dorfleben. Dabei spielen vorallem die Vereinsmitglieder und der Verlauf der aktuellen Kirmes eine zentrale Rolle. Die Predigt wird dann am letzten Tag der Kirmes, dem Montag, von jemanden mit lautstarker Stimme im Dorf ausgerufen. Damit die stark satierelastige Kirmespredigt auch in angemessener Weise im Dorf kund getan werden kann, stellt uns das Haflingergestüt Meura jedes Jahr eine Kutsche zur Verfügung. Die letzten Worte bilden dabei immer eine Abwandlung des “Vater Unser” und damit wird die Kirmes zu Grabe getragen.